„If Your Mind’s Eye Is Blind You’ll Stay Behindert“
• Design-Studentin Gulnara Petzold von der UdK Berlin gewinnt 26. Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks (DSW) • Thema: Studieren mit Behinderung oder chronischer Krankheit • Preisverleihung im Kleisthaus Berlin, Dienstsitz des Bundesbehindertenbeauftragten Hubert Hüppe • DSW-Präsident Dieter Timmermann: „Thema hat gestalterische und soziale Kompetenz der Design-Studierenden herausgefordert“ • Ausstellung mit 30 Plakaten noch bis zum 22. Juni 2012 im Kleisthaus
Berlin, 14. Juni 2012. „If Your Mind’s Eye Is Blind You’ll Stay Behindert“, lautet die Botschaft des Plakats; die Worte auf rotem Grund sind von Hand in Großbuchstaben gemalt. So eigenwillig wie die englisch-deutsche Wortkombination „behind-ert“, so eigenwillig sind die gestalterischen Mittel, zu denen die Design-Studentin Gulnara Petzold von der Universität der Künste Berlin gegriffen hat. Sie belegt mit ihrem Plakat den ersten Platz beim 26. Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks (DSW) zum Thema „Studieren mit Behinderung oder chronischer Krankheit“.
Eine Fachjury mit Experten aus dem Grafik-Design und Kommunikations-Design wählte aus den insgesamt 386 Plakaten, die 230 Design-Studierende beim DSW eingereicht hatten, die besten aus. Die Jury verteilte die insgesamt 5.500 Euro Preisgeld auf einen ersten Platz mit 2.000 Euro, zwei zweite Plätze mit je 1.000 Euro sowie drei dritte Plätze mit je 500 Euro.
Mit seinem 26. Plakatwettbewerb hatte das Deutsche Studentenwerk die Design-Studierenden bundesweit zur Auseinandersetzung mit der Situation von behinderten und chronisch kranken Studierenden eingeladen. Derzeit sind dies 8% der Studierenden in Deutschland.
Erst vor Kurzem hat das DSW eine Online-Befragung von 15.000 behinderten oder chronisch kranken Studierenden vorgelegt. Sie zeigt: Nur 6% der Betroffenen ist ihre gesundheitliche Beeinträchtigung auf Anhieb anzusehen. Die große Mehrheit bleibt unsichtbar; das gilt gerade für chronisch kranke Studierende, Studierende mit psychischen Erkrankungen oder Teilleistungs-störungen wie etwa Legasthenie.
Die Design-Studierenden thematisieren mit ihren Plakaten dieses Spektrum. Paul Philippe Raabe von der Hochschule Darmstadt hat einen der drei dritten Plätze gewonnen mit einem Plakat, das das Konterfei Albert Einsteins zeigt. Seine Gesichtszüge bilden den Satz „Legasthenie ist relativ“. Der Schöpfer der Relativitätstheorie relativiert seine eigene Teilleistungsstörung …
Noch bis zum 22. Juni 2012 kann man sich im Kleisthaus in der Mauerstr. 53 in Berlin-Mitte eine Auswahl von 30 Plakaten aus dem 26. Wettbewerb ansehen. Im Dienstsitz des Bundesbehindertenbeauftragten Hubert Hüppe, der auch Schirmherr der heutigen Preisverleihung ist, wird die Wanderausstellung zum 26. Plakatwettbewerb zuerst gezeigt, ehe sie auf Tour durch 20 Studentenwerke in ganz Deutschland geht.
Prof. Dr. Dieter Timmermann, der Präsident des Deutschen Studentenwerks, freut sich über die „sehr gute Beteiligung“ der Design-Studierenden. Er sagt: „Das ist ein schwieriges, komplexes Thema, das die gestalterische, aber auch die soziale Kompetenz der Studierenden herausgefordert hat.“ Gemeinsam mit Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, das den Wettbewerb fördert, überreichte Timmermann die Preise.
Die Übersicht mit den sechs Siegerplakaten: http://www.studentenwerke.de/pdf/Jury_Ergebnisse_2012.pdf
Links: www.behindertenbeauftragter.de/DE/Kultur/Kultur_node.html www.studentenwerke.de
„Studieren mit Behinderung oder chronischer Krankheit“ 26. Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks 2011/2012 – Preisträgerinnen und Preisträger
1. Preis, 2.000 Euro, für „If Your Mind’s Eye Is Blind You’ll Stay Behindert“ Gulnara Petzold, Universität der Künste Berlin
2. Preis, 1.000 Euro, für „Juli will später mal studieren“ Monique Dumrese, Fachhochschule Düsseldorf studiert bei Prof. Wilfried Korfmacher
2. Preis, 1.000 Euro, für „Sichtbar machen“ Josephin Klamet, Fachhochschule Potsdam betreut von Prof. Lex Drewinski
3. Preis, 500 Euro, für „Legasthenie ist relativ“ Paul Philippe Raabe, Hochschule Darmstadt studiert bei Prof. Jenny del Corte Hirschfeld
3. Preis, 500 Euro, für „Vielfalt“ Alexandra Wilhelm, Fachhochschule Mainz betreut von Prof. Dr. Isabel Naegele
3. Preis, 500 Euro, für „Bereichernd“ Johannes Hirsekorn, Hochschule Anhalt studiert bei Prof. Michael Hubatsch
Die Jury: - Mechthild Buchholz, Aktion Mensch, Bonn - Prof. Silke Juchter, Muthesius Kunsthochschule, Kiel - Prof. Armin Lindauer, Hochschule Mannheim - Jan Lorenz, Preisträger 24. Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks; Student der Hochschule RheinMain, Wiesbaden - Clemens Metz, Geschäftsführer des Studentenwerks Freiburg
Der Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks für Design-Studierende wird jedes Wintersemester ausgeschrieben. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung anteilig gefördert; das Museum für Kommunikation Berlin ist Kooperationspartner. Die Preisverleihung des 26. Plakatwettbewerbs „Studieren mit Behinderung oder chronischer Krankheit“ steht unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe.
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