Edelgard Bulmahn: „Wir brauchen Bildungs-Optimismus!“
· Ehemalige SPD-Bundesbildungsministerin im DSW-Journal 2/2019 des Deutschen Studentenwerks (DSW); Bulmahn: „Mir fehlt ein Bildungsoptimismus wie in den 1960er und 1970er Jahren“
· Bulmahns Idee: ein neuer „Bildungspakt“ zwischen Bund, Ländern und Kommunen
· Bulmahn zum BAföG: „In anderen Kleidern das, was ich schon 2001 gemacht habe“ Berlin, 1. Juli 2019. Sie vermisst einen „Bildungsoptimismus“ und Bildungsaufbruch wie in den 1960er und 1970er Jahren, fordert einen neuen „Bildungspakt“ für Bund, Länder und Kommunen – und würde am liebsten heute statt morgen beim BAföG eine automatische Erhöhung einführen: Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung von 1998 bis 2005, zeigt sich im neuen DSW-Journal als ungeduldige sozialdemokratische Bildungspolitikerin mit Blick aufs Ganze. In der neuen Ausgabe 2/2019 des Magazins des Deutschen Studentenwerks (DSW) blickt Bulmahn in einem Interview auf die Zeit der 1960er und 1970er Jahre zurück als eine Zeit von „Bildungsaufbruch und Bildungsoptimismus“, der ihr heute fehle. Sie sagt, der Bildungsaufbruche jener Jahre habe viele Menschen beflügelt, „weil das Versprechung von Bildung erstmals für sie greifbar wurde. Er hat auch mich beflügelt. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie, ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. In den 1950er Jahren hätte ich keine Chance gehabt.“ Heute müsse es in der Bildungspolitik in Deutschland darum gehen, wieder diesen „Bildungsoptimismus“ zu entfachen, sagt Bulmahn, gerade in der Schulpolitik: „Die Kommunen benötigen Milliarden, um Milliarden, um all die maroden Schulgebäude instand zu setzen. Wir brauchen mehr Personal an den Schulen, wir brauchen dort ein neues Miteinander von Familienberatung, Sozialpädagogen, psychologischer Betreuung und Lehrkräften.“ Bulmahn plädiert für eine neue Lastenverteilung in der Bildungsfinanzierung; ihr schwebt ein „Bildungspakt“ vor zwischen Bund, Ländern und Kommunen. „Entscheidend ist, dass wir die Länder und Kommunen nicht allein lassen.“ Auf die jüngste BAföG-Erhöhung der Bundesregierung angesprochen, erklärt Bulmahn: „Mich stört gewaltig, dass meine Nachfolgerinnen lange faktisch gar nichts mehr mit dem BAföG angestellt haben.“ Was die Große Koalition beschlossen habe, sei „nur ein Anfang“, so Bulmahn. „Endlich gibt es mehr Geld, aber ansonsten ist es in anderen Kleidern das, was ich schon 2001 gemacht habe.“ Sie fordert eine gesetzlich verankerte, regelmäßige Erhöhung des BAföG. „Diese jahrelange Verschleppung ist fatal und desavouiert das BAföG, weil es Studierenden nicht mehr als starke Leistung wahrnehmen, die es sein könnte.“ Das Interview mit Edelgard Bulmahn auf den Seiten 12 bis 17 dieses Downloads: https://www.studentenwerke.de/de/content/dsw-journal-2-2019 Diese Pressemeldung finden Sie online unter: https://www.studentenwerke.de/de/content/edelgard-bulmahn-%E2%80%9Ewir-brauc... Weitere Themen im DSW-Journal 2/2019:
* „Forschung richtet wenig aus, wenn sein nicht vermittelt wird“: Die Wissenschaftsjournalistin und Chemikerin Mai Thi Ngyuen-Kim im Interview * Die wissenschaftliche Weiterbildung steht vor ihrem großen Durchbruch, sagt Klaus Heimann: eine Deutschlandreise * Unkonventioneller Netzwerker: unterwegs in Berlin und Stuttgart mit dem Bildungspolitiker Stefan Kaufmann, CDU * Die Psychologie-Studentin als Kriegsfürstin, der Physik-Student als Drachentöter: studentisches Theater in Würzburg * Eine Prise Macron, eine Prise Merkel – und fertig wäre das Modell für europäische Studentenwerke, findet Fritz Berger * Germany’s Next Rechnungswesen: im Keller mit Controller und Buchhalterinnen vom Studentenwerk Leipzig * Die „Do-it-yourself-Mensa“ des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg bringt Studierende ins Schwitzen * 50 Jahre Service und Führungskultur: Seezeit Studierendenwerk Bodensee * „Mehr Exzellenz, bitte“: DSW-Präsident Rolf-Dieter Postlep fordert ein breiteres Verständnis von Exzellenz im Studium ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Wissenschaftliche Weiterbildung vor dem Durchbruch?
· DSW-Journal 2/2019 über private und staatliche Hochschul-Angebote, Geschäftsmodelle und Potenziale der wissenschaftlichen Weiterbildung in Deutschland
· Analyse von Klaus Heimann mit Praxisbeispielen aus Bochum, München, Essen, Baden-Württemberg
· Heimann: Wissenschaftliche Weiterbildung könnte drittes Standbein werden der staatlichen Hochschulen neben Forschung und grundständiger Lehre Berlin, 1. Juli 2019. Die wissenschaftliche Weiterbildung in Deutschland steht vor dem großen Durchbruch: So die These von Autor Klaus Heimann, der für die neue Ausgabe 2/2019 des DSW-Journals des Deutschen Studentenwerks Theorie und Praxis der wissenschaftlichen Weiterbildung analysiert hat. Heimann begleitete im Auftrag des DSW-Journals unter anderem Weiterbildungs-Studierende in Bochum und München; er schildert die ambitionierten Pläne der privaten FOM-Hochschule oder den Erwartungsdruck der Wirtschaft an die Hochschulen in Baden-Württemberg. Die Datenlage indes sei mehr als dünn, klagt Heimann – und recherchierte selbst. In Bochum zeigt er am Beispiel der „Akademie“ der Ruhr-Universität Bochum (RUB), was Führungskräfte aus Unternehmen oder öffentlichen Hand motiviert, berufsbegleitend einen Masterstudiengang zu belegen. Die „RUB-Akademie“ schaffe mit 300 Veranstaltungen und 400 Weiterbildung-Studierenden im Jahr die schwarze Null, so Heimann – mit Studiengebühren von mehr als 15.000 Euro pro Weiterbildungs-Studiengang. Die Psychologieprofessorin Gabriele Vierzigmann der Hochschule München, gleichzeitig Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium (DGWF), stößt sich an der politischen Vorgabe in den Länder-Hochschulgesetzen, dass die Hochschulen die Kosten für wissenschaftliche Weiterbildung auf die Studierenden abwälzen müssen. Sie sagt: „Für mich gehört die wissenschaftliche Weiterbildung zum öffentlichen Bildungsauftrag und ist kein kommerzielles Geschäftsmodell.“ Prof. Dr. Burghard Hermeier, Rektor der privaten FOM Hochschule für Oekonomie & Management, hat den Markt genau sondiert; er sagt, die wissenschaftliche Weiterbildung sei „ausgesprochen unstrukturiert“. Es gebe Angebote von einem halben Tag bis zu einem Jahr, mal mit ECTS-Punkten, mal ohne. Davon wolle sich die FOM Hochschule, die auf berufsbegleitende Studiengänge spezialisiert ist, abgrenzen und in Zukunft anspruchsvolle Hochschulzertifikate nach dem Schweizer Vorbild der „Certificates of Advanced Studies“ anbieten. Das persönliche Fazit von Autor Klaus Heimann im DSW-Journal 2/2019: Wenn die staatlichen Hochschulen es hinbekämen, die Wissenschaftlich-keit ihrer Weiterbildungsangebote zu garantieren, stehe die wissenschaftliche Weiterbildung vor ihrem Durchbruch. Sie könnte zum dritten Standbein der staatlichen Hochschulen avancieren, neben Forschung und grundständiger Lehre. Wissenschaftliche Weiterbildung in Deutschland auf den Seiten 18 bis 25 dieses Downloads: https://www.studentenwerke.de/de/content/dsw-journal-2-2019 Diese Pressemeldung finden Sie online unter: https://www.studentenwerke.de/de/content/wissenschaftliche-weiterbildung-vor... Weitere Themen im DSW-Journal 2/2019:
* „Forschung richtet wenig aus, wenn sein nicht vermittelt wird“: Die Wissenschaftsjournalistin und Chemikerin Mai Thi Ngyuen-Kim im Interview * „Wir brauchen wieder Bildungsoptimismus“: Die ehemalige Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) im Interview * Unkonventioneller Netzwerker: unterwegs in Berlin und Stuttgart mit dem Bildungspolitiker Stefan Kaufmann, CDU * Die Psychologie-Studentin als Kriegsfürstin, der Physik-Student als Drachentöter: studentisches Theater in Würzburg * Eine Prise Macron, eine Prise Merkel – und fertig wäre das Modell für europäische Studentenwerke, findet Fritz Berger * Germany’s Next Rechnungswesen: im Keller mit Controller und Buchhalterinnen vom Studentenwerk Leipzig * Die „Do-it-yourself-Mensa“ des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg bringt Studierende ins Schwitzen * 50 Jahre Service und Führungskultur: Seezeit Studierendenwerk Bodensee * „Mehr Exzellenz, bitte“: DSW-Präsident Rolf-Dieter Postlep fordert ein breiteres Verständnis von Exzellenz im Studium
Mit besten Grüßen,
Moritz Leetz
Deutsches Studentenwerk Presse- und Verbandskommunikation Moritz.leetz@studentenwerke.demailto:Moritz.leetz@studentenwerke.de Tel.: +49 (0)30/297727-22
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