Presse Information
"Gesundheit in der Kostenfalle"
BKK prämiert Vorschläge und Analysen zur Innovation des Gesundheitswesens Frankfurt, 12. März 2012 (BKK) - Der BKK Innovationspreis ist als bundesweite Wissenschaftsförderung etabliert und renommiert. Bereits zum 11. Male prämierte eine unabhängige Fachjury die Arbeiten von Hoch- und Fachhochschülern zu einem jährlich wechselnden Schwerpunktthema. Insgesamt 5.000 Euro Preisgeld gab es für folgende Magister- und Bachelorarbeiten zum Thema "Gesundheit in der Kostenfalle":
1. Preis: "Hüftprothetik" so oder so Für Julia Röttger steht außer Frage: Es macht einen Unterschied, ob Hüftgelenkersatz minimalinvasiv oder nach konventionellem Verfahren erfolgt. Doch obgleich muskel- und gewebeschonende Operationstechniken die stationäre Akut- und Nachbehandlung deutlich verkürzen, wagt Röttger keine Aussage darüber, welche Behandlungsform für den Patienten letztendlich "besser" ist. Dies zu bewerten, bleibt den Operierten überlassen. Aber: Die angehende Wissenschaftlerin räumt in ihrer Masterarbeit mit der Vermutung auf, dass kurzstationäre Verfahren automatisch auch Einsparungen für die Kostenträger bedeuten. Zwar entstehen aus "schnellerer Rekonvaleszenz" signifikante Vorteile bei den Personal- und Infrastrukturkosten. Andererseits werden minimalinvasive Gelenkoperationen deutlich über dem Niveau der konventionellen Methode abgerechnet. Somit dürfte das Interesse des Versorgungsmanagements an minimalinvasivem Hüftersatz vor allem der subjektiven Zufriedenheit und den Präferenzen der Patienten geschuldet sein. Deren Interesse an schnellstmöglicher Rekonvaleszent und Herstellung verlässlicher Alltagsbelastbarkeit bleibt somit der entscheidende Ansporn für die Kostenträger, nicht am falschen Ende zu sparen. Investition in Forschung und medizinische Innovation werden in dieser Arbeit also zwischen den Zeilen gefordert und gerechtfertigt. Zumal: Eine Kalkulation der Effekte auf die Lohnfortzahlung im Krankheits- und Rehabilitationsfalle dürfte das wirtschaftliche Interesse der Kostenträger an minimalinvasiven Operationen deutlich anspornen.
2. Preis: Interaktives Spiel mit den Senioren
Die Pilotstudie von Steffen Heinrich ist sicherlich keine Arbeit im Mainstream der Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Aber der Promotionsstudent hat eine interessante Erwiderung auf die Frage gefunden: Sollen sich Kranken- und Pflegekassen im Kampf gegen geistige und körperliche Degeneration mit Spielkonsolen wappnen? Wii®, WiiFit® und Balance Boards werden nämlich bereits seit einigen Jahren als brauchbare Instrumente gelobt, die "ganzheitliche Gleichgewichtsschulung bei Altenheimbewohnern" zu forcieren. Und die Beobachtungen des mittlerweile zum Master of Science fortgebildeten Physiotherapeuten lassen erkennen, dass sein Interesse am unorthodoxen Ansporn der dementen und betreuungsbedürftigen Senioren einer aufrichtigen Verbundenheit zu dieser Klientel geschuldet ist. Es hat Heinrich wahrscheinlich nicht erstaunt, dass der "allgemeine Mobilitätslevel (TuaG)" bei Wii®-trainierten Senioren deutlich auffälliger gesteigert werden konnte, als bei den mit "statischen Balancekomponenten" trainierten Probanden. Aber: Er hat Fakten für die Trainierbarkeit kognitiver und motorischer Fähigkeiten geliefert und hierauf eine Empfehlung basiert. Sein Fazit: "Training im WiiFit® und Balance Board scheint für demenzkranke Menschen ein geeignetes Instrument zu sein, um Balance und Koordinationsvermögen zu fördern". Damit bewährt sich die Spielekonsole als Prophylaxe-Tool zur Vorbeugung gegen Stürze und Unfälle.
3. Preis: "Win-Win" durch "Sport im Hort"
Die Diplom-Berufspädagogin (Univ.) Carmen Dietrich befasst sich mit den Problemen übergewichtiger Kinder und dokumentiert Ansätze und Erfolge einer Lernortkooperation zwischen der Fachakademie für Sozialpädagogik, Starnberg und der Technischen Universität München. Ausgehend von der KIGGS-Studie 2006 und der Erkenntnis, dass jedes sechste Grundschulkind in Deutschland übergewichtig ist, wurde "Sport im Hort" (SpoHo) als "gezieltes, didaktisch aufbereitetes Sportprogramm zu mehr Bewegung" in die Ausbildung zum Erzieher/in integriert. Und die Evaluation dieses Präventionsansatzes belegt, dass sich eine "Win-Win-Situation" für alle Partner des "Netzwerkes Hort, Schule, Universität und Wirtschaft" ergibt. Hierauf wiederum stützt sich die These, dass präventionsgebundene Förderungen und Setting-Engagement seitens der Gesetzlichen Krankenkassen durchaus berechtigt sind. Denn Gesundheit basiert auf Faktoren und Wechselwirkungen, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen. Gesundheit ist demnach nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen. Ausschreibung 2012: "Zukunft der Pflege" Die Ausschreibung für das laufende Semester lautet: "Zukunft der Pflege". Der Vorstandsvorsitzende des BKK Landesverbands Hessen, Jürgen Thiesen, freut sich auf studentische Vorschläge und Arbeiten, welche verdeutlichen, dass der wissenschaftliche Nachwuchs Verantwortung für die Entwicklung des Gesundheits- und Pflegewesen übernimmt. "Seit Einführung der Pflegeversicherung", so Thiesen, "ist in Deutschland eine flächendeckende Pflegeinfrastruktur mit dynamischen Wachstumsraten entstanden. Die jährlichen Ausgaben der Pflegekassen belaufen sich mittlerweile auf mehr als 20 Mrd. Euro. Derzeit gibt es rund 2,4 Mio. Pflegebedürftige in Deutschland. Und Modellrechnungen gehen davon aus, dass es im Jahr 2050 bis zu 4,5 Mio. pflegebedürftige Menschen geben soll. Der Pflegesektor ist damit ein wichtiger volkswirtschaftlicher Faktor." BKK Innovationspreis: Intention und Zielsetzung Der BKK Innovationspreis bezweckt Entwicklung und öffentliche Diskussion neuer Denkweisen und Handlungsmuster zugunsten der Verbesserung von Versorgungsqualität. Der BKK Innovationspreis Gesundheit ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Der Wettbewerb richtet sich an immatrikulierte Studierende und Absolventen aller Universitäten und (Fach-) Hochschulen in Deutschland. Detaillierte Informationen zur aktuellen Ausschreibung sowie zu Teilnahmebedingungen und Fristen erfahren Sie unter www.bkk-innovationspreis.de. Kontaktadresse(n): BKK Landesverband Hessen, Stresemannallee 20, 60596 Frankfurt, Pressestelle: Stefan Eckerlein, Telefon: 069 96379-420, Telefax 069 96379-300, E-Mail: presse@bkk-hessen.de, Internet: www.bkk-hessen.de.
Mit freundlichen Grüßen S. Wagner _______________________________________________________________ BKK Landesverband Hessen, Stresemannallee 20, 60596 Frankfurt am Main Sonja Wagner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon 069 96379-245 Telefax 069 96379-400 mailto:sonja.wagner@bkk-hessen.de Internet www.bkk-hessen.de