Ich finde gut, was Melanie unten schreibt.
Mal davon abgesehen, dass niemand einen Vorteil davon hat, bin ich der Meinung, dass das übertriebene Gendern (mal davon abgesehen, dass es sich schlecht lesen lässt) eher zeigt wie wenig wir doch wirklich mit der Gleichberechtigung vorangekommen sind. Anstatt große Dinge anzupacken hält man sich dann lieber mit Kleinkram, mit kleinen Alibi-Schönheiten auf, die zeigen sollen "seht, wir tun was für die Gleichberechtigung", stattdessen läuft hinter der Fassade alles ab wie bisher.
Worte sind Schall und Rauch und Papier ist geduldig.
Solange sich nichts in den Köpfen und im Umgang untereinander tut, bringen auch solche Gender-reien nichts! Mal davon abgesehen, stürzen sich dann Männer drauf für die Frauen zu kämpfen ... dabei wird aber völlig vergessen, dass das ganze eigentlich ein Geschlechterthema, das heißt ein beidseitiges Thema ist. Es gibt keine vollständige Gleichberechtigung von Mann und Frau, wenn man sich nur auf die Frau "stürzt".
Das ganze Gendern ist meiner Meinung nach nur ein Alibi-Thema. Ist es nicht ein viel wichtigeres Zeichen, dass eine Frau die Redaktion des Inforz übernehmen konnte ohne, dass sich irgendjemand daran gestört hat. Ohne, dass ihr das jemand nicht zugetraut hätte? Eigentlich ein Paradebeispiel, ähnlich dem was bspw. die Telekom vor kurzem verabschiedet hat: Feste Frauenquoten in den Führungsebenen. Das sind Taten. Von "-Innen" hat kein Mensch irgendwas. Das sieht nur toll aus ...
Und wie gesagt, dass sich die Leute daran so aufhängen und das so toll und wichtig finden, zeigt nur wie wenig wir mit der Gleichberechtigung voran gekommen sind, wie armselig eigentlich unsere Gleichberechtigung ist.
Gruß /Ulf
PS: Und, auch wenn das nun hier den Rahmen sprengt, wird bei der Gleichberechtigung immer vergessen, dass Rollenbilder für Mann und Frau auch sehr wichtig für die Geschlechteridentifikation ist. Es gibt ja inzwischen schon Untersuchungen zu Jungs die Probleme mit der eigenen Identifikation haben, weil sie von der Mutter alleine großgezogen werden, im Kindergarten und in der Grundschule fasst nur Frauen sehen und somit keine männlichen Vorbilder haben. Diese Debatte gehört genau so zum Thema ...
-------- Original-Nachricht -------- Betreff: Re: [Inforz] Fwd: [Informatikerinnen] [FS] Professoren-Café Von: Melanie Weiland mweiland@d120.de An: fs@d120.de, informatikerinnen@d120.de, inforz@d120.de Datum: Tue Mar 23 2010 17:05:42 GMT+0100
HI,
da daraus ja scheinbar ein größeres Thema entsteht will ich mich trotz Lernerei auch mal kurz zu Wort melden. Ich sitze hier mit 4 Mädels zusammen und keine von uns findet es ungerecht, dass es Informatiker Zeitschrift heisst, oder eben Professoren Cafe. Es geht ja jetzt um die Masse Informatiker/Professoren und zu dieser gehören Frauen und Männer. Ich hab mich auch noch nie darüber beschwert, dass in einem "Edeka" "Saturn" usw. immer nur von Kunden die rede ist und nie von Kundinnen.... Ach und man sagt ja auch Frau Doktor und nicht Frau Doktorin ... Ich finde es eher schade wenn man eben unterscheiden muss zwischen Informatiker und Informatikerinnen. Damit bildet man ja eher einen unterschied zwischen einander wie, dass man dadurch eine Gleichberechtigung erzielt. Wenn eine Person direkt angesprochen wird kann man auch direkt unterscheiden aber in der Masse sollte wir uns doch gleich "benennen"
Zum Thema Filme und bla bla ... es gibt halt auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen und daran muss man ja wohl auch nichts ändern :-b. Ach und Tomb Raider is ne Frau, es geht also auch anders.
Übrigens die Telekom hat jetzt eine Frauenquote ich glaube von 30% in der Führungsebene beschlossen.
Grüßle Melanie jetzt lern ich mal weiter !
Von: Rouven Röhrig rouven@d120.de Datum: 23. März 2010 12:35:12 MEZ An: Fachschaft Informatik fs@d120.de, informatikerinnen@d120.de Kopie: Inforz-Liste inforz@d120.de Betreff: Re: [Informatikerinnen] [FS] Professoren-Café
Hallo ihr,
wenn wir gerade beim "Professoren-Café" sind möchte ich anregen, dass der Name in "ProfessorInnen-Café" umbenannt wird.
Und wenn wir schon beim Thema sind, das Inforz heißt leider auch noch "Informatikerzeitschrift", obwohl wir mittlerweile eine Chefredakteurin haben.
Im Zuge der Gleichberechtigung halte ich solche Änderungen für unverzichtbar.
Viele Grüße, Rouven
P.S.: Nein, das ist kein übertriebenes Genfern! P.P.S.: Falls Diskussionsbedarf besteht: Ich bin morgen leider nicht auf der FS-Sitzung, da ich einen anderen Termin habe.
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