PRESSEMITTEILUNG
Keine Langzeitstudiengebühren in Sachsen!
• Deutsches Studentenwerk (DSW) kritisiert Vorhaben der sächsischen Landesregierung • DSW-Präsident Dieter Timmermann: „Studierende in höheren Semestern beim Studienabschluss unterstützen, statt sie abzukassieren“ • Geplant: 500 Euro im Semester bei fünf Semestern über Regelstudienzeit • Sächsischer Landtag will heute Hochschulgesetz novellieren
Berlin, 26. September 2012. Juni 2012. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) kritisiert die Einführung von Langzeitstudiengebühren in Sachsen. „Das ist ein bildungs- und hochschulpolitisch falscher Schritt“, erklärt DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann. „Anstatt sie abzukassieren, sollten Studierende, die mehr als die Regelstudienzeit benötigen, beim Studienabschluss unterstützt werden.“
Im sächsischen Landtag soll heute Mittwoch das Hochschulgesetz des Freistaats dahingehend geändert werden, dass Studierende, die die Regelstudienzeit um fünf Semester überschreiten, 500 Euro pro Semester zahlen sollen.
Dazu der DSW-Präsident: „Langzeitstudiengebühren treffen meist Studierende in einer ohnehin schon sozial und finanziell schwierigen Situation. Anstatt ihnen zu helfen, belasten die Gebühren sie zusätzlich.“
Timmermann nennt als Beispiele Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit, Teilzeit-Studierende, Studierende mit Kind oder all jene Studierenden, die zwingend auf einen Nebenjob angewiesen sind und deswegen die Regelstudienzeit nicht einhalten können.
Timmermann: „Gerade aus den Sozialberatungsstellen der Studentenwerke wissen wir, dass viele Studierende nicht freiwillig die Regelstudienzeit überschreiten. Sie benötigen gute Beratung mit dem Ziel, den Studienabschluss zu schaffen. Darauf sollte die Politik hinarbeiten, und nicht auf zusätzliche Gebühren, die den Weg zum Studienabschluss noch schwieriger machen.“
„Studiengebühren, und damit auch Langzeitstudiengebühren, sind mit gutem Grund bundesweit auf dem Rückzug. Sachsen sollte dem folgen und überhaupt keine Gebühren erheben“, fordert Timmermann.
Das Deutsche Studentenwerk ist ein entschiedener Gegner von Studiengebühren. Aus der Sicht des Verbands, der sich für die sozialen Interessen der Studierenden einsetzt, konterkarieren Studiengebühren das Ziel, mehr Chancengleichheit im deutschen Hochschulsystem zu schaffen.
Stefan Grob Referatsleiter Presse/Kultur Stellvertreter des Generalsekretärs Deutsches Studentenwerk Monbijouplatz 11 10178 Berlin Tel: 030-29 77 27-20 Mobil: 0163 29 77 272 Fax: 030-29 77 27-99 PC-Fax: 030-29 77 27-55 20 stefan.grob@studentenwerke.de www.studentenwerke.de