Berlin, 15. Dezember 2014. Sylvia Löhrmann, Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und
stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, bleibt dabei: Bei den Verhandlungen um die BAföG-Finanzierung und die daran gekoppelte Grundgesetzänderung habe der Bund die Länder erpresst. Das bekräftigt sie im Interview mit dem DSW-Journal
des Deutschen Studentenwerks (DSW).
In der Ausgabe 4/2014 des DSW-Journals sagt die Grünen-Politikerin, die Erpressung der Länder habe darin gelegen, dass der Bund sein Angebot, das BAföG voll
zu finanzieren, mit dieser Bedingung verknüpft habe: „Liebe Länder, das bekommt ihr aber nur, wenn ihr im Gegenzug bei den Hochschulen einer Kooperations-Erweiterung zustimmt, inklusive Verfassungsänderung.“ Weil es um jährlich 1,17 Milliarden Euro Einsparungen
für die Länder gegangen sei, hätten diese sich ein Nein nicht leisten können, führt Löhrmann aus. „Das ist Erpressung. Und trotzdem mussten wir pragmatisch damit umgehen.“
Wenn die Länder im Bundesrat am 19. Dezember 2014 der 25. BAföG-Novelle zustimmen, übernimmt ab dem kommenden Jahr der Bund zu 100% die Finanzierung des BAföG.
Bisher finanzierten die Länder 35% des BAföG, der Bund 65%.
Sylvia Löhrmann hält die Art der Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Bildungspolitik für „nicht mehr zeitgemäß“. Sie begründet das gegenüber dem DSW-Journal
damit, dass bei Themen wie Kita-Ausbau, Inklusion oder Ganztagsschulen sozialpolitische Fragen ins Zentrum der Bildungspolitik gerückt seien. Sie sagt: „Die Sozialgesetze macht nun einmal der Bund – und wer die Musik bestellt, der sollte sie auch bezahlen.“
Gefragt, ob die Länder ihre frei werdenden BAföG-Mittel für die Studentenwerke verwenden könnten, antwortet Löhrmann, das sei kein Thema für die KMK. Die
Finanzierung der Studentenwerke lege jedes Bundesland für sich fest.
Das vollständige Interview mit Sylvia Löhrmann auf den Seiten 12 bis 15 des DSW-Journals 4/2014:
http://www.studentenwerke.de/journale/14_04/#/12
Außerdem im DSW-Journal 4/2014:
https://www.studentenwerke.de/de/content/die-grabenkämpfe-sind-vorbei
Stefan Grob
Referatsleiter Presse/Kultur
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