Ergebnisse der 40. Mitgliederversammlung in Mainz
Mainz (fzs). Die 40.
Mitgliederversammlung des freien zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs)
hat vom 10. bis zum 13. März an der Universität Mainz getagt.
Die Studierendenschaften der Hochschule
für angewandte Wissenschaften Harz, sowie der Beuth Hochschule
für Technik Berlin, die ihren Beitritt
zuvor beschlossen hatten, konnten gleich zu Beginn in den
Verband aufgenommen werden. "Wir freuen uns
auf die Zusammenarbeit mit den neuen Mitgliedern und heißen sie
herzlich im Verband willkommen!", so
Juliane Knörr, Vorstandsmitglied im fzs.
Weiter wurde auf der
Mitgliederversammlung das Deutschlandstipendium deutlich als
Elitenförderungsinstrument kritisiert, welches die
Ungerechtigkeit des Bildungssystems zementiert,
da
durch das Ziel, nur die „Leistungsbesten“ zu fördern, vor
allem Studierende mit ohnehin finanzstarkem
Hintergrund bevorzugt werden. "In diesem Zuge sprechen
wir uns für die Umgestaltung des BAföGs hin zu
einer flexiblen, bedarfsdeckenden, alters-, eltern- und
herkunftsunabhängigen Studienfinanzierung aus,
die als Vollzuschuss gewährt wird", so Moska Timar, ebenfalls
im Vorstand des fzs.
Eine weitere
Postion, die auf der Mitgliederversammlung diskutiert und
beschlossen wurde, ist, dass die
Ergebnisse öffentlich geförderter Forschung öffentlich
zugänglich gemacht werden müssen. Dies ist im
Zusammenhang mit dem Publikationsverfahren von
wissenschaftlichen Arbeiten bisher nicht so. "Der Staat
bezahlt gleich dreimal für die Publikation. Für deren
Erstellung, deren Begutachtung und schließlich
durch Kauf einer Lizenz am Werk. Und das obwohl staatlich
bezahlte Wissenschaftler*innen den
Erkenntnisgewinn zur Verfügung stellen", so Florian Pranghe,
ebenfalls Vorstandsmitglied des fzs-
Vorstands.
Des Weiteren wurde die
wettbewerbliche Vergabepraxis der DFG kritisiert. "Bund und
Länder müssen sich
ihrer Verantwortung in der Forschungslandschaft wieder bewusst
werden und dafür sorgen, dass die Vergabe
von Forschungsgeldern in einem transparenten und
verantwortungsbewussten Rahmen geschieht. Die DFG ist in
einer kaum demokratisch legitimierten Monopolstellung, dies muss
durch ein System umfassender
Forschungsfinanzierung ersetzt werden", so Florian Keller,
ebenfalls Vorstandsmitglied.
Es wurde sich zudem
deutlich gegen eine Militarisierung von Hochschulen
ausgesprochen, als Reaktion auf
die zunehmende Einflussnahme der Bundeswehr an staatlichen
Bildungseinrichtungen. "Wir sind der Auffassung,
dass Forschung und Lehre gesamtgesellschaftlich verantwortet
werden müssen. Daher fordern wir eine
Zivilklausel, die eine Friedensbindung für Hochschulen
sicherstellt, wonach Forschung und Lehre
ausschließlich auf zivile Zwecke beschränkt werden und nicht
auf Rüstungs- oder Militärforschung ausgelegt
sein darf", so Moska Timar abschließend.
Anmerkung: Ein weiterer Beschluss
der fzs-Mitlgliederversammlung liegt in der Verwendung
geschlechtspluraler
Sprache. Das Sternchen hat die Funktion, Menschen, die sich
nicht in das binäre Schema weiblich/männlich
eingliedern können oder wollen, einzubeziehen und den
vielfältigen Möglichkeiten von Geschlechtsidentitäten
Rechnung zu tragen.
-- Kontakt: Wöhlertstr. 19, 10115 Berlin Tel. , Fax. +49 30 27874096 Mail: info@fzs.de Kontakt zum Vorstand: Juliane Knoerr, juliane.knoerr@fzs.de, Tel.: 0178 3317763 Moska Timar, moska.timar@fzs.de, Tel.: 0178 2324494 Florian Keller, florian.keller@fzs.de, Tel.: 0157 72532231 Florian Pranghe, florian.pranghe@fzs.de, Tel.: 0157 72532230