Mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende: Weitere Anstrengungen nötig
Nürnberg/Berlin, 18. Mai 2016.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) würdigt die Anstrengungen derjenigen Bundesländer, die ihre Studentenwerke mit Zuschüssen beim Bau von zusätzlichem, bezahlbarem Wohnraum für Studierende fördern.
Gleichzeitig fordert der Verband der Studentenwerke eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern in Form eines „Hochschulsozialpakts“ für 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze.
DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde würdigte zum Auftakt der diesjährigen DSW-Wohnheimtagung am 18. Mai 2016 in Nürnberg die Anstrengungen der aktiven
Bundesländer beim Wohnheimbau für Studierende. Er nannte etwa Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, NRW oder Hamburg; auch Bremen plane sein Studentenwerk beim Bau von 400 Plätzen zu unterstützen.
Allerdings bestehe die Förderung in einigen dieser Länder, etwa Rheinland-Pfalz, in Darlehen mit relativ geringen Zuschüssen. „Besser wären überall hohe Zuschüsse,
wie sie etwa der Freistaat Bayern mit 32.000 Euro pro Platz leistet“, so Meyer auf der Heyde. „Je stärker die Länder ihre Studentenwerke mit Zuschüssen fördern, desto sozialverträglichere Mieten können die Studentenwerke bei Neubauten realisieren.“
Insgesamt, so schätzt Meyer auf der Heyde, seien derzeit in den Ländern rund 13.000 Plätze in Bau oder in Planung. „Es reicht noch nicht. In vielen Hochschulstädten
wird bezahlbarer Wohnraum für Studierende immer knapper. Wir brauchen, flankierend zu den Hochschulpakten von Bund und Ländern, einen Bund-Länder-Hochschulsozialpakt für mindestens 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze.“
Bei Gesamtkosten von rund 1,6 Milliarden für diese 25.000 Plätze sieht Meyer auf der Heyde einen von Bund und Ländern zu stemmenden Zuschussanteil von 800
Millionen Euro, wenn die bayrische Förderung zugrunde gelegt werde. Darüber hinaus veranschlagt das DSW für die Sanierung der bestehenden Wohnheimkapazitäten der Studentenwerke einen gesamten Investitionsbedarf von rund 1,3 Milliarden Euro; die Hälfte, also
650 Millionen Euro, müssten laut DSW ebenfalls von Bund und Ländern finanziert werden. Die Notwendigkeit bereits erkannt habe zum Beispiel Thüringen, das sein Studentenwerk derzeit mit 15 Millionen Euro aus freigewordenen BAföG-Mitteln bzw. Hochschulpaktmitteln
bei der Wohnheimsanierung unterstützt.
Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aufgelegte „Modellvorhaben nachhaltiges Wohnen für Studenten und Auszubildende“
mit einem Volumen von 120 Millionen Euro nennt Meyer auf der Heyde „einen wichtigen ersten Schritt“. Das Programm könne aber den Bedarf an zusätzlichem, bezahlbarem Wohnraum für Studierende nicht decken.
Dass der Bund die Mittel für die Soziale Wohnraumförderung für die Jahre 2016 bis 2019 auf insgesamt zwei Milliarden Euro verdoppelt habe, sei ebenfalls zu begrüßen, so Meyer auf der Heyde. Er schränkt aber ein: „Noch besser wäre es, bei
diesen Mitteln auch eine Zweckbindung für studentisches Wohnen einzuführen.“
Diese Pressemitteilung online:
https://www.studentenwerke.de/de/content/mehr-bezahlbaren-wohnraum-für-studierende
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Bezahlbares studentisches Wohnen? Studentenwerke!
Nürnberg/Berlin, 18. Mai 2016.
Die 58 Studentenwerke in Deutschland sind mit ihren mehr als 1.000 Wohnheimen bundesweit die Experten für preisgünstiges und studiengerechtes Wohnen. Das teilt das Deutsche Studentenwerk (DSW) mit,
der Verband der Studentenwerke, zum Auftakt seiner diesjährigen Wohnheimtagung in Nürnberg.
Beim Studentenwerk Erlangen-Nürnberg treffen sich am 18. und 19. Mai 2016 rund 140 Expertinnen und Experten aus den Wohnheimverwaltungen der Studentenwerke.
Nach DSW-Angaben bieten die 58 Studentenwerke bundesweit rund 189.500 Wohnheimplätze für Studierende an. Mehr als 80% von ihnen sind möbliert; die Wohnfläche
beträgt zwischen 18 und 25 Quadratmetern. Im Durchschnitt beträgt die monatliche Warmmiete, einschließlich Internetanschluss und aller Nebenkosten, 234 Euro.
„Das Wohnheim des Studentenwerks ist für Studierende mit Abstand die preisgünstigste Wohnform außerhalb des Elternhauses“, sagt Achim Meyer auf der Heyde,
der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks.
Ein Viertel der Studierenden insgesamt und 40% der Wohnheimbewohner/innen haben weniger als 675 Euro im Monat zur Verfügung. „Dies unterstreicht die Notwendigkeit
eines preisgünstigen und bezahlbaren Wohnangebots für Studierende, und dies ist eine Stärke der Studentenwerke“, erklärt Meyer auf der Heyde.
„Studiengerechtes Wohnen zu bieten, ist eine andere Stärke der Studentenwerke“, so Meyer auf der Heyde weiter. Die Wohnheime der Studentenwerke sind überwiegend
hochschulnah und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtet. So finden sich neben Einzelapartments Wohnungen für WGs, Doppelapartments oder Familienwohnungen.
Der Anteil ausländischer Studierender beträgt je nach Standort zwischen 14 und 65%. Die sozial-akademische Integration der ausländischen Studierenden fördern
die Studentenwerke mit ihren studentischen Wohnheimtutorinnen und -tutoren.
Der Ausbau der Wohnheim-Kapazitäten kann mit dem Ausbau der Studienplatz-Kapazitäten nicht mithalten, beklagt das DSW: Während die Zahl der staatlich geförderten
Studienplätze seit dem Jahr 2008 um 42% gestiegen ist, erhöhte sich die Zahl der staatlich geförderten Wohnheimplätze seitdem nur um 5%. Derzeit stehen für weniger als 10% der Studierenden Wohnheimplätze zur Verfügung.
Diese Pressemitteilung online:
https://www.studentenwerke.de/de/content/bezahlbares-studentisches-wohnen
Stefan Grob
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