Psychologische Beratung der Studentenwerke stärker nachgefragt
• 26.000 Studierende in den psychologischen Beratungsstellen der Studentenwerke im Jahr 2010 (2009: 23.200) • Häufigste Themen: Arbeitsstörungen, Prüfungsängste, Stress, Identitäts- und Selbstwertprobleme, depressive Verstimmungen • Deutsches Studentenwerk (DSW) veranstaltet in Dresden Jahrestreffen der psychologischen Beraterinnen und Berater • DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Problemlagen der Studierenden sehr heterogen; der subjektive Druck wächst“
Dresden/Berlin, 21. März 2012. Immer mehr Studierende nehmen die psychologische Beratung der Studentenwerke in Anspruch. Im Jahr 2010 waren es 26.000 Studierende, 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt zählte man in den psychologischen Beratungsstellen der Studentenwerke 90.000 Beratungskontakte, also Einzel- und Gruppengespräche.
Das teilt das Deutsche Studentenwerk (DSW) als Verband der Studentenwerke in Deutschland mit. Insgesamt bieten 43 der 58 Studentenwerke psychologische Beratung für Studierende an, viele in enger Kooperation mit den Hochschulen.
Die Studierenden kamen wegen Arbeits- und Lernstörungen, Prüfungsängsten, Fragen der Stressbewältigung, aber auch wegen Identitäts- und Selbstwert-problemen, Selbstzweifeln und depressiven Verstimmungen.
„Die Problemlagen der Studierenden sind sehr heterogen“, kommentierte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde. „Pauschalisierende Aussagen wie etwa jene, das Bachelor-Studium mache depressiv, werden der Realität nicht gerecht“, so Meyer auf der Heyde weiter.
Generell müsse man aber feststellen, dass der subjektiv empfundene Druck im Studium wachse. „Das allein auf die neue Studienstruktur zurückzuführen, ist zu kurz gesprungen“, warnt Meyer auf der Heyde. „Die Studierenden von heute sehen sich auch einem starken gesellschaftlichen Erwartungs- und Leistungsdruck ausgesetzt.“
Er betont den präventiven und auf das Studium bezogenen Charakter der in aller Regel kostenlosen psychologischen Beratung der Studentenwerke: „Durch die niedrigschwellige, auf die spezifischen Problemlagen von Studierenden zugeschnittene psychologische Beratung der Studentenwerke kann in vielen Fällen verhindert werden, dass sich studentische Lebenskrisen zu permanenten Störungen auswachsen.“
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Topthema Geld
• Studentenwerke: Finanzierung wichtigstes Thema in der Sozialberatung und Beratung von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Krankheit • 71.5000 Einzel- und 4.500 Gruppengespräche in der Sozialberatung im Jahr 2010 (+33% gegenüber 2009) • Deutsches Studentenwerk: „Studienbegleitende Beratung der Studentenwerke ist oft existenziell“
Dresden/Berlin, 21. März 2012. Wie das Deutsche Studentenwerk (DSW) mitteilt, kommen Studierende am meisten mit Finanzierungsfragen in die Sozialberatungsstellen der Studentenwerke und in die Beratung für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit.
„Wer Probleme bei der Studienfinanzierung hat, kann sich nicht ausreichend aufs Studium konzentrieren. Die studienbegleitende Beratung der Studentenwerke ist oft existenziell und fördert den Studienerfolg“, erklärt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des DSW.
71.700 Einzelgespräche und knapp 4.500 Gruppengespräche zählten die 45 Studentenwerke, die Sozialberatung anbieten, im Jahr 2010. Das ist eine Steigerung von 33% gegenüber dem Jahr 2009. Insgesamt haben die Studentenwerke in der Sozialberatung 71 Kooperationen mit Hochschulen, vor allem mit Studienberatungsstellen, Akademischen Auslandsämtern oder Gleichstellungsbeauftragten.
„In der Sozialberatung geht es um finanzielle, sozialrechtliche und interkulturelle Fragen“, erläutert Meyer auf der Heyde. Wichtige Themen seien das Jobben, Unterhaltsrecht, Krankenversicherung, Wohngeld und Rundfunkgebühren-Befreiung. An die Sozialberatungsstellen der Studentenwerke wenden sich laut Meyer auf der Heyde auch viele Studierende mit Kind und ausländische Studierende.
40 Studentenwerke bieten spezielle Beratungsangebote für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit; die Studentenwerke Berlin, Oldenburg sowie das Akademische Förderungswerke Bochum haben dafür eigene Beratungsstellen. 2010 wurden 11.000 Beratungsgespräch mit behinderten oder chronisch kranken Studierenden gezählt; wichtigstes Thema auch hier: die Finanzierung. Derzeit haben 8% der Studierenden eine Behinderung oder chronische Krankheit.
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Deutsches Studentenwerk fordert mehr Geld für Beratung
• Nachfrage der Studierenden nach psychologischer und Sozialberatung in den Studentenwerken nimmt weiter zu • Deutsches Studentenwerk (DSW) fordert mehr finanzielle Unterstützung durch die Länder • DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Studienbegleitende Beratung der Studentenwerke sichert den Studienerfolg“
Dresden/Berlin, 21. März 2012. Angesichts einer erneuten Zunahme von Studierenden, die die Beratungsstellen der Studentenwerke in Anspruch nehmen, fordert das Deutsche Studentenwerk (DSW) mehr finanzielle Unterstützung durch die Länder. Sowohl in den psychologischen Beratungsstellen als auch in den Sozialberatungsstellen der Studentenwerke zählten die Studentenwerke im Jahr 2010 mehr Studierende und mehr Beratungskontakte als im Vorjahr.
DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagt: „Mit der Zahl der Studierenden steigt auch deren Bedarf an studienbegleitender Beratung. Die Studentenwerke bauen ihr Beratungsangebot nach Kräften aus. Die Länder müssen sie dabei aber viel stärker unterstützen. Denn die Beratung ist ein wichtiger Baustein für den Studienerfolg.“
Meyer auf der Heyde kritisiert: „Es ist ein strukturelles Defizit der Hochschulpakte, dass bisher keine zusätzlichen Investitionen in die soziale Infrastruktur vorgesehen. Der jüngste Anstieg der Zahlen in der Beratung der Studentenwerke ist ein weiterer Beleg dafür, dass ein Kalkulieren in Studienplätzen allein nicht ausreicht.“
43 der 58 Studentenwerke bieten den Studierenden psychologische Beratung, 45 Studentenwerke haben eine Sozialberatungsstelle, 40 bieten Studierenden mit Behinderung oder chronischer Krankheit spezielle Beratung. Jüngste Ergänzung im Beratungsangebot der Studentenwerke ist die Studienfinanzierungsberatung.
Stefan Grob Referatsleiter Presse/Kultur Stellvertreter des Generalsekretärs Deutsches Studentenwerk Monbijouplatz 11 10178 Berlin Tel: 030-29 77 27-20 Mobil: 0163 29 77 272 Fax: 030-29 77 27-99 PC-Fax: 030-29 77 27-55 20 stefan.grob@studentenwerke.de www.studentenwerke.de