\artikel{40 Jahre Inforz -- ein bisschen Geschichte} {Die Informatiker-Zeitung (kurz Inforz) ist nahezu so alt wie die Informatik selbst. Und wie auch an der Informatik als Fach, sind die Jahre nicht spurlos am Inforz vorbeigegangen.} {Als das Inforz im Jahr 1976 das Licht der Welt erblickte, sah letztere noch ganz anders aus als heute. Zwar nicht mehr schwarz-weiß\textsuperscript{[citation needed]}, aber noch ohne viele der heute allgegenwärtigen Technologien. \newline Zum Beispiel dieses Internet. Das war damals noch nicht mal angedacht. Sein späterer Erfinder, Tim Berners-Lee, schloss im Jahr 1976 gerade erst seinen Bachelor in Physik in Oxford ab. Auch Computer in ihrer heutigen Form gab es in diesem schicksalhaften Jahr noch nicht, schon gar nicht mobil. Am 1. April des Jahres kam in den USA der erste Personal Computer der Welt, der Apple I, auf den Markt. \newline Angesichts des Entwicklungsstadiums der Informatik vor 40 Jahren fragt sich unsereins dann schnell, womit sich die Student*innen damals überhaupt fachlich befasst haben [Hinweis: Viel Mathematik und Elektrotechnik]. Nun ja, Programme schreiben konnte man damals dann doch schon. Nur wenige Jahre zuvor war mit C eine der auch heute noch gebräuchlichsten Programmiersprachen eingeführt worden und das erste darin geschriebene Betriebssystem, Unix, wurde 1976 bereits in seiner sechsten Version veröffentlicht. Die Version, übrigens, auf dessen Basis im Jahr 1977 die Berkeley Software Distribution (BSD) entstand. \newline Aber genug der zeitlichen Einordnung. Nach der Gründung des Fachbereichs Informatik an der (damals noch) TH Darmstadt im Jahr 1972 formierte sich auch schon recht bald eine studentische Vertretung, aka Fachschaft. Aufgrund der immer zahlreicher werdenden Studierenden am Fachbereich wurde es schnell ineffizient, Informationen über die Fachschaftsarbeit und auch über alles, was sonst so am Fachbereich und der Uni passierte, nur über Mund-zu-Mund-Propaganda oder Aushänge zu vermitteln. Weil es Mitte der Siebziger aber noch kein Internet gab, über das man Mails verschicken oder Blogs aufsetzen konnte, mussten die damaligen Fachschaftler ihre Themen noch auf Papier drucken und vervielfältigen lassen: So entstand dann alsbald das Inforz. \newline Wie zu sehen ist, existiert das Inforz noch heute. Über die Jahre ist es sogar zu einer ganzen Familie von Publikationen angewachsen. Nicht nur das \glqq reguläre\grqq Inforz wird derzeit von der Fachschaft herausgebracht, sondern auch Sonderausgaben zu jeder Ophase (welche von allen Inforz-Ausgaben tatsächlich noch am regelmäßigsten erscheinen), zur Einschreibung in der Bachelor-Studiengang, als Infomaterial für Schüler auf Veranstaltungen wie der hobit und dem TU Day, und bisweilen auch zu den Hochschulwahlen. Dem aufmerksamen Leser ist vermutlich nicht entgangen, dass das Inforz sogar unter einer ISSN-Nummer (das Äquivalent der ISBN für seriell erscheinende Medien) veröffentlicht wird. Damit geht unter anderem auch einher, dass zwei Kopien jeder Inforz-Ausgabe in den Archiven der Deutschen Nationalbibliothek gelagert werden, sowie auch je eines in der ULB Darmstadt und natürlich im fachschaftseigenen Inforz-Archiv. \newline Tatsächlich machen die Sonderausgaben des Inforz den Großteil von dessen Veröffentlichungen aus. Das ist zu guten Teilen auch dem Zeitgeist geschuldet, denn seit den 90er Jahren gibt es das Internet und damit auch die Möglichkeit der weitreichenden papierlosen Informationsverbreitung. Wie die meisten Printmedien, hat auch das Inforz dies zu spüren bekommen, denn mit der zunehmenden Vereinfachung des digitalen Publishings und des zugleich leichteren Zugangs zu den entsprechenden Inhalten verringerte sich auch die Bedeutung des Inforz für die Fachschaft Informatik. Schließlich sind ja gerade Informatiker*innen als Early Adopters bekannt, wenn es um digitale Medien geht, und so gibt es nun auch schon seit geraumer Zeit die Fachschaftswebsite, sowie damit verknüpfte Blogs und Social-Media-Gruppen. \newline Dennoch besteht das Inforz auch weiterhin. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich das Inforz mehr als eine offene Plattform versteht, über die sich prinzipiell jede*r Informatik-Student*in an der TU Darmstadt öffentlich (und auf Wunsch auch anonym) zu Themen der Informatik und der Uni- bzw. Fachbereichspolitik äußern kann. Ein Angebot, das zum Leidwesen der Redaktion nur selten von Individuen außerhalb der aktiven Fachschaft genutzt wird, weshalb auch weiterhin Fachschaftsthemen und die entsprechenden Positionen die Inforz-Inhalte dominieren. \newline Nicht zuletzt ist aber auch die Erfahrung des redaktionellen Arbeitens am Inforz für viele der bisherigen Redakteure ein Ansporn gewesen, das Inforz am Leben zu erhalten. Über die Jahre hat sich das Inforz zu einem semi-professionell gestalteten Medium entwickelt und durch die Arbeit daran kann man viel über Redaktionswesen und die damit verbundenen Vorgänge lernen. Das hat zwar an und für sich nicht viel mit den üblichen Beschäftigungen von Informatiker*innen zu tun, aber es schadet ja auch nicht, mal über den eigenen fachlichen Tellerrand hinauszublicken. In diesem Sinne wünsche ich dem Inforz auch weiterhin ein langes Bestehen.} {Stefan Gries} \newpage