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Nachwuchsmangel im Beschaffungswesen: Industrie sucht Einkäufer

Mitarbeiter im Einkauf sollen in vielen Unternehmen Sparziele umsetzen. Jahresgehalt liegt im Schnitt bei 77.500 Euro

Düsseldorf, 25. Juni 2009 - Die Wirtschaftskrise beschert dem Beruf des Einkäufers einen unverhofften Boom. Der Grund: Unternehmen in den Industriestaaten erzielen nur noch maximal 40 Prozent des Umsatzes selbst. Den Rest beschaffen Einkäufer, berichtet das Magazin Handelsblatt Junge Karriere in seiner am 26. Juni erscheinenden Juli-Ausgabe. „In Zeiten harter Sparmaßnahmen in allen Bereichen ist der Einkauf auf die Agenda des Top-Managements geraten“, sagt Tanja Kewes, geschäftsführende Redakteurin bei Handelsblatt Junge Karriere.

Allein die 500 größten Unternehmen in Deutschland sollen durch clevere Beschaffung jährlich 50 Milliarden Euro einsparen können, berichtet das Magazin weiter. „Das ist eine Jahrhundertchance. Die Beschaffung kann zeigen, was in ihr steckt“, sagt Robert Fieten, Vorstand des Bundesverbands für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Zwar sind erst wenige Beschaffer bisher in die Managementspitze der Deutschland AG aufgerückt. Lediglich Volkswagen, Siemens und BMW leisten sich einen eigenen Einkaufsvorstand. Doch „sogar krisengeschüttelte Unternehmen stellen noch Mitarbeiter im Beschaffungsbereich ein, um auf die Kostenbremse zu treten“, beobachtet Michael Strübing, Chef der Frankfurter Personalberatung Percon.

Das führt dazu, dass versierte Einkäufer in größerer Zahl gesucht werden, als sie der Arbeitsmarkt derzeit hergibt. „Der Nachwuchs wird knapp“, sagt BME-Verbandschef Holger Hildebrandt. Alleine bei der Stellenbörse Monster finden sich zum Stichwort „Einkauf“ mehr als 1.000 Jobofferten. Die Palette vakanter Stellen ist breit, besonders Strategen sind gesucht. Bereits sieben von zehn Einkäufern sind für strategische Aufgaben wie die Optimierung des Lieferantenportfolios oder die Qualitätssteigerung zuständig. Über die Hälfte der deutschen Beschaffer hat zwar einen Hochschulabschluss, stammt aber aus sehr unterschiedlichen Disziplinen: Neben klassischen Kaufleuten sind in technischen Branchen vor allem Ingenieure gefragt. Sie sollen mit Produktionskollegen und Lieferanten auf Augenhöhe über kostengünstige Prozesse und Verfahren diskutieren. Darüber hin aus haben Juristen gute Einstiegschancen, falls sie in den Feinheiten des internationalen Vertrags- und Logistikrechts bewandert sind.

Keine schlechte Option ist es, einen der noch raren auf den Einkauf spezialisierten Master-Studiengänge aufzusatteln. Das erhöht vor allem das Gehalt: Der Durchschnittseinkäufer kommt auf ein jährliches Bruttoeinkommen von knapp 77.500 Euro inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie seiner erfolgsabhängigen Boni. Diese machen typischerweise im Beschaffungswesen zehn bis 15 Prozent des Gehalts aus. Die höchsten Gehälter für Einkäufer sind in der Chemie-, Pharma-, Elektrotechnik-, Automobil-, Energie- und Konsumgüterbranche zu holen. Das geringste Salär bezahlt der öffentliche Dienst. Auslandserfahrung wird meist extra honoriert ebenso wie verhandlungssichere Fremdsprachenkenntnisse.

Die Juli-Ausgabe von Handelsblatt Junge Karriere erscheint am 26. Juni 2009.

 

Junge Karriere – das Handelsblatt-Magazin für den Karrierestart ist mit 147.273 verkauften Exemplaren (IVW I/2009) das auf¬lagenstärkste Monatsmagazin in diesem Bereich. Junge Karriere richtet sich an Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger und bietet Orientierung bei Studium, Bewerbung und erstem Job. Zudem stellt das Magazin Unternehmen als Arbeitgeber vor, nennt Branchentrends und Gehälter und informiert in einem eigenen Hochschul-Ranking über Studienmöglichkeiten. Zusätzlichen Service bietet die Internetseite www.karriere.de: Praktikums- und Diplomarbeitenbörse, Bewerbungs- und Karrieretipps sowie einen Stellen¬markt. Zur Produktfamilie gehört außerdem Junge Karriere Abi, das einmal jährlich in einer Auflage von 160.000 Exemplaren an Gymnasien und Fachober-schulen verteilt wird.

 

Kontakt:

Katja Stricker
Redaktion: Handelsblatt Junge Karriere
Telefon 02 11.8 87-2760
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