Berlin, 11. September 2012. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) sieht sich durch zwei neue Bildungsstudien in seiner Forderung bestätigt, Deutschlands Hochschulen sozial stärker zu öffnen.
DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann erklärt: „Wie vieler Studien bedarf es noch, die nachweisen, wie sozial selektiv das deutsche Hochschulsystem ist? Die Studien liegen auf dem Tisch, jetzt muss gehandelt
werden, trotz des Selbstlobes von Bundesministerium für Bildung und Forschung und Kultusministerkonferenz. Das Thema soziale Öffnung gehört auf die politische Agenda.“
Timmermann fordert eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zur forcierten sozialen Öffnung der deutschen Hochschulen. „Das ist eine Herkulesaufgabe, die einen langen Atem erfordert und auf jeder Stufe
des Bildungssystems ansetzen muss“, erklärt er.
„Hochschulen und Studentenwerke haben alle Hände voll zu tun, so vielen Studierenden wie noch nie gute Studien- und Lebensbedingungen zu bieten. Aber wir können es uns noch weniger als bisher leisten, dass Kinder
aus bildungsfernen Haushalten vor einem Studium zurückschrecken. Wir brauchen die Talente aus allen Gruppen unserer Gesellschaft“, ist Timmermann überzeugt.
Timmermann fordert: „Das Studierenden-BAföG muss regelmäßig erhöht und ausgebaut, das Schüler-BAföG muss wieder eingeführt werden. Sie sind der Schlüssel zu mehr Chancengleichheit. Bereits in den Schulen muss
über den Wert und die Kosten eines Studiums intensiver aufgeklärt und informiert werden. Und gerade die Studienfinanzierungsberatung muss bereits in der Schule ansetzen.“
Gestern stellte die vodafone-Stiftung die Studie „Aufstiegsangst?“ vor, eine Untersuchung zur sozialen Ungleichheit beim Hochschulzugang im Zeitverlauf. Heute veröffentlichten Bund und Länder den OECD-Bericht
„Bildung auf einen Blick 2012“.
Die Studie „Aufstiegsangst?“ legt dar, dass die Studierneigung von Kindern aus bildungsfernen Familien stark rückläufig ist. Aus dem neuen OECD-Bericht geht hervor, dass Deutschland bei den Bildungsausgaben in
Relation zum Bruttoinlandsprodukt noch immer im Schlussfeld der OECD-Staaten liegt.
Stefan Grob
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