Lieber Herr Klingler,
Am Oct 14, 2008 um 11:48 PM schrieb Andreas Marc Klingler:
Guten Tag Herr Katzenbeisser,
anbei finden Sie die abgetippte Version ihres Interviews. Bitte schauen Sie drüber und geben uns bescheid, ob der Text so OK ist oder wo Sie Änderungen wünschen. Da die nächste Ausgabe in Kürze erscheinen soll, würden wir uns über eine möglichst rasche Antwort sehr freuen.
Danke -- ich habe ein paar wenige Anmerkungen in den Text unten eingefügt...
Eine Anmerkung habe ich zudem noch: Zum Zeitpunkt des Interview sind Sie davon ausgegangen, daß die Kanonik TS nur von Ihnen gehalten wird. Dies scheint, so wie ich es gehört habe, mittlerweile anders zu sein.
Nein, woher haben Sie diese Information? Ich halte alle 3 Teile der TS- Kanonik...
Falls das stimmt, schlage ich vor, den entsprechenden Satz zu streichen und dass Sie stattdessen noch in einem Satz erklären, um was es in dieser Veranstaltung geht.
Desweitern würden wir noch gerne Photos von Ihnen machen. Bitte geben Sie uns bescheid, wann wir kurz bei Ihnen vorbeikommen können. Wir sind zeitlich wahrscheinlich flexibler als Sie.
Heute nachmittag? Ich habe nur von 15.00 bis 15.30 einen Termin, davor oder danach ginge es bei mir.
Hier meine Anmerkungen zum Text; die Anmerkungen dienen dazu den Text etwas "flüssiger" lesbar zu machen, ändern aber den Inhalt der Aussagen nicht. Ich habe (noch?) nicht die Routine, Interviews zu geben, Sorry... :-)
\Frage Seit wann sind Sie schon hier in Darmstadt?
\Antwort Seit dem 1. April. Davor war ich an der TU München und später für zwei Jahre bei Philips Research in Eindhoven.
\Frage Was haben Sie bei Philips gemacht?
\Antwort Ich war in der Forschungsabteilung von Philips beschäftigt. Philips ist einer der wenigen Firmen, die
Typo: "Philips ist eine der ..."
sich nach wie vor eine große Forschungsabteilung leisten und den Wissenschaftlern wirklich einen großen Freiraum gibt. Ich selbst war in der ''Information Systems Security Group''; einer Gruppe, die sich mit verschiedensten Themen der IT-Sicherheit beschäftigte. Wir hatten zum Beispiel Arbeiten über Biometrie und digitalen
besser: "Projekte zum Thema" statt "Arbeiten über"
Wasserzeichen. Ich selbst habe mich mehr mit digitalen Wasserzeichen und später mit Fragen der Privatheit beschäftigt; wie man also zum Beispiel im Bereich E-Health die Daten schützen kann.
\Frage Sie haben gesagt, dass Sie in München studiert haben. Was war damals Ihr Lieblingsfach?
\Antwort Nein, ich habe eigentlich nicht in München, sondern in Wien studiert und promoviert. Am Ende meiner Promotion ging ich aber dann mit meinem Doktorvater nach München.
\Frage Welches Lieblingsfach hatten Sie damals?
\Antwort Mich hat immer schon die Theorie interessiert. Ich habe viele Fächer aus der Theoretischen Informatik als Vertiefungsprogramm gewählt. Unter anderem Logik, Berechenbarkeitstheorie, ein bißchen Sicherheit und auch formale Methoden und Verifikation. Das waren die Themen, die mich während meines Studiums am meisten interessiert haben.
\Frage Wenn Sie jetzt nicht gerade hier an der Uni sind, was machen Sie dann zu Hause?
\Antwort Schwierige Frage. Ich arbeite nach wie vor auch viel zu Hause. Und wenn ich mal doch etwa Zeit habe, versuche ich, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Einen Ausflug zu machen oder Zeitung zu lesen zum Beispiel.
\Frage Welche Lehrveranstaltungen werden Sie im Wintersemester anbieten?
\Antwort Ich werde Trusted Systems anbieten. Diese Vorlesung ist bisher von drei Professoren gehalten worden, doch dieses Jahr werde ich das alleine machen.
\Frage Wird sich viel verändern im Vergleich zu den letzten Jahren?
\Antwort Inhaltlich wird sich nicht all zu viel ändern.
\Frage Welche weiteren Veranstaltungen werden Sie anbieten?
\Antwort Ich werde noch ein Seminar anbieten, in dem es um die Kombination von Kryptographie und Hardware.
\Frage Welches Vorwissen sollte man dafür haben?
\Antwort Man sollte die grundlegenden Vorlesungen wie Kryptographie gehört haben und auch etwas Interesse an Physik haben.
\Frage Was sind die Aktivitäten ihrer Forschergruppe?
\Antwort Etliche. Ein Thema, das mich nach wie vor interessiert, ist "Privacy". Wie kann ich sicherstellen, das persönliche Daten, die in verschiedenen Systemen verarbeitet werden, wirklich geschützt sind. Unser Ansatz ist der Einsatz von kryptographischen Methoden. Wir versuchen, Daten zu verschlüsseln und Protokolle zu entwickeln, die auf diesen verschlüsselten Daten aufbauen. Das ist der Forschungsschwerpunkt, den ich gewählt habe.
besser: "operieren" statt "aufbauen". Kann man den Satz "Das ist der ... habe" streichen?
\Antwort Weitere Themen sind für uns digitale Wasserzeichen und der Themenbereich, Kryptographie direkt mit der Hardware zu verbinden.
besser: " ... und Fragen wie Kryptographie mit Hardware verbinden kann" statt "... und der Themenbereich ..."
\Frage Haben Sie noch darüber hinaus gehende Pläne?
\Antwort Ich habe mich schon in meiner Dissertation viel mit formalen Methoden beschäftigt und habe auch vor, mich wieder verstärkt in diese Richtung zu bewegen. Etwa, wie man die Sicherheit von Systemen formal beweisen kann.
\Frage Sie haben ja auch einige Bücher über LaTeX und Matlab publiziert.
\Antwort Ja, das ist aber schön länger her. Wir haben früher alle Experimente in Matlab durchgeführt, und so sind die Bücher aus Vorlesungsskripten entstanden.
"und so ist das MATLAB-Buch aus einem Vorlesungsskript entstanden" statt "und so sind die Bücher..."
\Frage Wenn Sie die Bildungssysteme in Österreich, wo Sie studiert haben, und hier vergleichen, welche Unterschiede stellen Sie besonders fest?
\Antwort Da stecke ich nicht mehr so tief drin, und seit meiner Zeit hat sich auch viel geändert.
besser: "Diese Frage kann ich nur schwer beantworten, weil sich seit meiner Studienzeit viel geändert hat."
\Antwort Die Tendenz geht leider generell zu einer Verschulung des Studiums. Wir waren damals noch relativ frei. Die Trennung zwischen Vor- und Haupstudium gab es zwar rein formal, aber es wurde eigentlich nie wirklich darauf geachtet. Ich glaube, das das Studium weiterhin eine Zeit ist, in der man sich die Zeit noch relativ frei einteilen kann und dies auch eine wichtige "Schule für das Leben ist".
Statt dem letzten Satz: Besser: "Ich glaube, dass das Studium weiterhin die Möglichkeit bieten sollte, sich die Zeit relativ frei einzuteilen. Das ist auch eine wichtige "Schule fürs Leben" ".
Das ist auch ein Grund, weswegen ich gegen eine strikte Verschulung bin.
Besser: "Daher bin ich gegen eine steikte Verschulung des Studiums."
\Frage Was würden Sie heutigen Studenten zu ihrem Studium raten?
\Antwort Ich kann immer nur dazu raten, ein Fach zu studieren, das einen wirklich interessiert. Ich habe es nie als sinnvoll erachtet etwas zu studieren, nur weil vielleicht in fünf Jahren die Aussichten auf eine Stelle gut sind - und man weiß auch nie, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt.
\Antwort Das habe ich auch selbst getan. Ich hatte damals die Wahl zwischen Mathematik und Informatik und habe mich dann für die Informatik entschieden, obwohl ich fachlich doch sehr nah an der Mathematik geblieben bin.
Bitte streichen: "Das hab ich auch selbst getan."
\Frage Informatik ist für mich...
\Antwort ... das Fach, mit dem ich mich immer schon beschäftigt habe.
\Frage Mathematik ist für mich...
\Antwort Ein wichtiges Hilfsmittel zur Lösung informatischer Probleme.
\Frage Das Piloty-Gebäude ist für mich...
\Antwort ... eine sehr angenehme Athmosphäre zum Lehren.
besser: "für einen Fachbereich" statt "zum Lehren"
\Frage Darmstadt ist für mich...
\Antwort ... eine schöne Stadt zu leben.
\Frage Die schönste Programmiersprache ist...
\Antwort Immer noch Lisp.
\Frage Das sagen auffällig viele Theorie-Professoren!
\Antwort Ja, ich habe noch Teile meines Studiums mit solchen Sprachen verbracht.
besser: "Ja, ich habe mich in meinem Studium noch intensiv mit solchen funktionalen Sprachen beschäftigt"
\Frage Und noch eine letzte Frage: 42 ist...
\Antwort *lach* ... eigentlich nur eine Zahl, wenn man nicht glaubt, dass sie die Antwort auf alle Fragen ist.
\Frage Herr Katzenbeisser, wir danken Ihnen für das Gespräch.
\Autor Das Gespräch führten Andreas Marc Klingler und Nico Haase.